Mulu liegt da, wo Google Maps aufhört. Wenn man Mulu eingibt, erscheint der Flughafen, ringsrum ist alles von Regenwald umgeben. So siehts hier auch aus... Das macht es zu einem sehr ruhigen, gemütlichen Platz, sehr erfrischend nach all der Großstadthektik. Der Park war das erste geschützte Gebiet auf Borneo, es ist Primärregenwald, wie es ihn sonst nur noch selten gibt. Durch den Ölreichtum ringsherum wird viel Wald gefällt, die Natur ausgebeutet. Es tut wirklich weh, die vielen Hektar Land zu sehen, die hier gerodet wurden, um Land zu bringen.
Der Nationalpark hat selbst für einen Primärregenwald eine außergewöhnliche Anzahl an verschiedenen Spezies. Selbst wenn einige größere Affenarten wie Gibbons, eine Art Puma und Mungos zu finden sind, sind es hauptsächlich die Pflanzen und die damit in Symbiose lebenden Insekten, die die Vielfalt hier ausmachen. Es sind rund 24 Mio. Tiere in nur einem Hektar, dabei findet man rund 80.000 verschiedene Arten von Insekten. Das ist beeindruckend! Vor allem liegt das an der interessanten Lage von Mulu. Flaches Land geht hier in schroffe Berge, mit Klippen mit einem Höhenunterschied von bis zu 1500 Metern, über. Der Fels ist über die Jahrmillionen vom Meer und später vom Wind ausgehöhlt worden, die Kalksteinteile sind verschwunden, die Sandsteinteile blieben. So entstand – und entsteht – das größte natürliche Höhlennetz der Welt.
Durch die Höhenunterschiede, den Regen, die Äquatornähe und einigen anderen günstigen Wettereinflüssen konnten somit auf engstem Raum 8 total verschiedene Waldarten gedeihen, die diese einzigartige Artenvielfalt bedingen. Gut ausgebaute Pfade, auf Holzplanken oder betoniert, führen durch den Park und zeigen in geordneten Wegen die Hauptattraktionen. Die Höhlen beherbergen die größte bekannte Anzahl von Fledermäusen auf einem Fleck.
Das kleine Dörfchen Mulu, früher nur über den Fluss an den Rest der Welt angebunden, wird seit dem Bau des Flughafens regelrecht von Touristen überrannt. In diversen Hostels und Guesthouses können diese aufgenommen werden, im Park gibt es zwei teure und luxuriösere Hotels. Trotzdem hält es sich in Grenzen mit den Touristen, es verläuft sich gut im Wald. Das liegt wohl auch daran, dass die sonst in Malaysia üblichen chinesischen Reisegruppen sich hier kaum hin verirren. So trifft man nette Leute, die etwas abseits der normalen Wege unterwegs sind und bekommt viele nützliche Tipps. Und meine Malay-Sprachkenntnisse konnte ich auch stark verbessern.
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